Mitten im deutschen Volke...

Zum 2. Mal war eine Projektgruppe 2012 auf Spurensuche unter der Leitung von Karin van Aarsen, Dirk Kapfenberger und Kosta Maglaras der gymnasialen Oberstufe der Gesamtschule Konradsdorf/Ortenberg in der Gedenkstätte Buchenwald bei Weimar.

"Die Erinnerung, die wir an diesem Ort aufleben lassen, sollte uns zum Nachdenken anregen und uns an den Wert unserer Grund- und Menschenrechte erinnern, Sie soll uns vor Augen führen, was passiert, wenn wir diese nicht achten oder tatenlos dabei zusehen, wie sie von unseren Mitmenschen übergangen werden. Es ist erschreckend, welche Ausma&slig;e der Terror und der Schrecken einnehmen, wenn man ihm genug Spielraum und Macht gibt oder er sich diese nimmt." Dies ist die Äu&slig;erung einer Schülerin, nachdem sich die Gruppe mit der Entstehungsgeschichte des Konzentrationslagers Buchenwald beschäftigt hat. Neben der intensiven Beschäftigung mit dem Lager waren weitere Themen die Auseinandersetzung mit der Frage, was die Weimarer Bevölkerung gewusst hat und ein Besuch beim Erinnerungsort Topf & Söhne in Erfurt. Die Firma Topf & Söhne hat Verbrennungsöfen für Vernichtungslager gebaut, geliefert und in Betrieb genommen. Auch in Auschwitz standen diese Öfen. Hierbei stellte sich die Frage, warum ein ziviles Unternehmen für die SS gearbeitet hat, denn es hätte die Geschäftsbeziehungen zur SS ohne gravierende Konsequenzen abbrechen oder einschränken können. Was waren die Motive? War es die technische Herausforderung? War es der Ehrgeiz einzelner Ingenieure? War es die Abwesenheit von Mitmenschlichkeit, die zur Mittäterschaft am Massenmord führte? Diese Fragen beschäftigten die Gruppe und es wurde immer wieder deutlich, dass der Einzelne in diesem Geflecht immer einen Entscheidungsspielraum hatte. Die Ingenieure hätten diese Öfen nicht entwickeln müssen, sie nicht effektivieren müssen.

Die Schülerinnen und Schüler haben bereits während des Aufenthaltes begonnen, sich mit Themen zu beschäftigen, dies sie besonders interessieren. Hierzu gehören die Themen Rolle der SS, Kinder im KZ, die Häftlingshierarchie, die Frage danach, was die Weimarer Bevölkerung gewusst hat, die Frage nach Schuld, Verantwortung und Entscheidungsspielräumen.

Die Ergebnisse dieser Auseinandersetzung sind Theatersequenzen, Zeichnungen, Fotos, Gedichte, Texte usw. Gezeigt werden diese Beiträge als Erweiterung der Ausstellung der Gruppe aus dem Jahre 2012.



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