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     Verbrannt, doch nicht vergessen! 
    „Bösartige  Amüsierlektüre und „Asphaltliteratur“ von Kurt Tucholsky, Irmgard Keun, Michail  Sostschenko, Erich Kästner, Bert Brecht und Anna Seghers gelesen von Lilli  Schwethelm und musikalisch begleitet von Georg Crostewitz bietet der  Kulturkreis  Ortenberg am Sonntag, dem  25. Mai um 20 Uhr im Alten Rathaus Ortenberg. 
    Vor 75 Jahren brannten in  Deutschland Bücher unbequemer Schriftsteller. Brillant, witzig, volkstümlich  und verzweifelt sind die Texte, die für den erneuten Gedenkabend ausgesucht  wurden. Von den Nazis als niedere „Asphaltliteratur“ diffamiert, waren sie  inmitten der krisenhaften Entwicklung der Weimarer Republik Chronisten des  wirklichen Lebens der kleinen Leute. Ihr Schreiben richtet sich gegen  menschenunwürdige Verhältnisse, beschreibt Massenverelendung durch  Arbeitslosigkeit und Inflation und ist gleichzeitig voller Lebenshunger und  frecher Lebenslust. 
    Im Versuch gegen die aufkommende  deutsche Katastrophe anzuschreiben zeigen die Autoren die Kraft der Schwachen.  Sie stehen auf der Seite der Lohnabhängigen und Arbeitslosen, richten den Fokus  auf Frauenschicksale und Kinder. Mit Witz, Charme und hellsichtiger Schärfe  dokumentiert diese Literatur ein einprägsames Bild des Alltags in den 20er und  30er Jahren. Die Geschichten, Gedichte, Glossen und Romanausschnitte, die an  diesem Abend vorgestellt werden, verbinden Humor, Satire, Komik, Groteske,  Solidarität und Mitgefühl.  
       
        
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